ökofinanz-21 verkündet neue Grundsätze für Finanzberatung
Nachhaltige und gute Finanzberatung braucht einen Kompass. ökofinanz-21 e.V. stellt seine neuen Grundsätze für Finanzberatung als einen solchen Kompass vor. Freie Beratung, hohe persönliche Motivation für das Thema der Nachhaltigkeit, fortwährende Weiterentwicklung von Kriterien und professioneller Austausch mit anderen Finanzberatern und Investmenthäusern sind die Eckpfeiler der neuen Grundsätze. Vorangetrieben durch die Arbeitsgemeinschaft Werte und Kriterien wurden diese Grundsätze seit 2019 erarbeitet.
Im Kontext der aktuellen Diskussion um Sustainable Finance ist Finanzberatung bislang noch wenig im Fokus. Die Offenlegung von Nachhaltigkeitsgrundsätzen zum 10.03.2021 (Anforderung nach Offenlegungsverordnung) ist hier ein erster noch zaghafter Anfang. Bei den Grundsätzen von ökofinanz-21 geht es um viel mehr: Es geht um innovative Geschäftsmodelle und neue Ideen von Finanzberater*innen für einen besseren Finanzmarkt, es geht um den Ausdruck einer Haltung von Finanzberater*innen, die Investor*innen, Versicherten und Finanzierenden die positiven wie negativen Wirkungen von Finanzen aufzeigen wollen, und es geht um den Anspruch der soliden Marktsondierung in einer Zeit, in der Greenwashing zu einer häufigen Nebenwirkung der internationalen Sustainable Finance Strategien wird.
Grundsätze als Kompass
ökofinanz-21 sieht den Status freier Finanzberater*innen als wesentliche Voraussetzung für gute bedarfsgerechte Finanzberatung. Nur wer nicht eingeengt ist in die Vertriebs- und Informationsprozesse großer Institutionen und Finanzvertriebe hat Zugang zu einer hinreichenden Informationsvielfalt. Auf dieser Grundlage können freie Finanzberater*innen die rasanten Entwicklungen im Bereich Sustainable Finance im eigenen Geschäftsmodell und im persönlichen Handeln mitgehen.
Alte Produkte und altes Wissen reichen für den Wandel zu mehr Nachhaltigkeit in der Finanzbranche nicht aus. Wer die neuen Entwicklungen als Berater*in und Investor*in mit anschieben und für sich nutzen will, braucht die Motivation, sich diese neuen Wege zu erarbeiten. Das dafür notwendige fachliche und zeitliche Engagement fordern die neuen Grundsätze von ökofinanz-21. Damit übernimmt der Verband eine Vorreiterfunktion im Markt.
Kriterien für die Auswahl von Investments, Versicherungen und Finanzierungspartnern
Die neuen Grundsätze fordern, Kriterien für die Auswahl von Investments, Versicherungen und Finanzierungspartnern transparent zu machen und die Wirkungen des wirtschaftlichen Handelns zu reflektieren.
Als förderungswürdig werden Investitionen in zukunftsorientierte, nachhaltige Branchen und Unternehmen sowie in wirtschaftliche und gesellschaftliche Aktivitäten gesehen, die einen Beitrag zu den Entwicklungszielen der Vereinten Nationen (den Sustainable Development Goals = SDGs) leisten. Dazu gehören unter anderem:
- die Vermeidung bzw. Verringerung klimaschädlicher Emissionen
- Investitionen in neue Technologien, zum Beispiel in den Bereichen erneuerbare Energien, Energieeffizienz und umweltverträgliche Mobilität
- der Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen und der Biodiversität
- die Produktion gesunder Lebensmittel und die Förderung der Gesundheitsvorsorge
- der Aufbau einer nachhaltigen Wasserversorgung
Ethik als Teil dieser Grundsätze
Mit den Grundsätzen von ökofinanz-21 sind ethische Prinzipien nicht nur ein Maßstab für das Anlageuniversum, sondern auch Bestandteil jeder guten Praxis der Finanzberatung. Diese sind zugleich Korrektiv zur Vermeidung von schädlichen Investmentpraktiken und Ansporn für das eigene professionelle Handeln. Wer immer danach fragt, was gut und zukunftsorientiert ist und welche Wirkungen das eigene Handeln zeitigt, der wird seine inhaltlichen Empfehlungen an Kunden und Kundinnen besser durchdenken und sein Geschäftsmodell wie auch sein eigenes Handeln klarer ausrichten. Diese positive und verändernde Kraft ist für ökofinanz-21 e.V. zentral.
Nachhaltige und gute Finanzberatung stellt aus Sicht von ökofinanz-21 klare Ansprüche
Gute Finanzberatung erfordert die Freiheit unternehmerischen Handelns genauso wie die Vernetzung und den Austausch mit anderen Experten. Sie erfordert persönliche Professionalität und Ethos wie auch freien Informationsaustausch. Gute Finanzberatung ist immer auch gelebter Verbraucherschutz und geht in vielerlei Hinsicht über den Anspruch einer korrekten Finanzberatung lediglich auf Basis geltenden Rechts hinaus.
Nachhaltige Finanzberatung erfordert zusätzlich die aktive Auseinandersetzung mit vielen Fragen ökologischer und sozialer Wirkungen, neben ökonomischen Themen. Ein oberflächlicher Grün-Sozial-Anstrich, den derzeit viele durch die EU-Regulatorik getriebene Marktakteure über Altes tünchen, reicht nicht. Nachhaltige Finanzberatung fordert persönliche Ambition und meint die fortwährende Suche nach dem, was heute möglich ist, wie auch die kritische Prüfung bestehender Finanzprodukte und Investments. Hierfür bietet ökofinanz-21 Finanzberater*innen aus den Bereichen Investment, Versicherung und Finanzierung ein professionelles Netzwerk.
ökofinanz-21 sieht sich mit den neuen Grundsätzen auf dem richtigen Weg: Diese zeigen als Kompass die Richtung für engagierte Menschen und professionelle Finanzberater*innen. So kann Beratung einen effektiven Beitrag zum notwendigen Wandel leisten.