20.09.2019: Millionen fordern weltweit wirksames Handeln. Sofort.

Vier Millionen vorwiegend junge Menschen, die am 20. September weltweit für ihre eigene Zukunft auf die Straßen gegangen sind, sind ein Alarmruf. Bei allen schlechten Nachrichten über den Zustand des Planeten ist das ein Zeichen der Hoffnung.

Die Gleichzeitigkeit der bundesweit über 400 Demonstrationen für wirksamen Klimaschutz und die Verkündigung eines Klimapäckchens durch eine ermüdete mutlose Kanzlerin führen vor Augen: So wird das nichts. Den Parteien der GroKo geht es offensichtlich mehr darum, den eigenen Laden zusammenzuhalten, als eine Strategie für eine enkeltaugliche Zukunft auf den Weg zu bringen.

Es sind große, sehr große Anstrengungen für ein radikales Umsteuern nötig. Dazu braucht es neue Bündnisse und den Mut, auch alte Gewohnheiten und Bequemlichkeiten in Frage zu stellen.

Ja, es wird auch etwas kosten. Weil schon viel zu viel Zeit tatenlos vertan wurde, kann es kein Nullsummenspiel sein. Es geht nicht um Pillepalle, worauf sich die derzeitige Berliner GroKo übernächtigt geeinigt hat. (Bei einigen der Akteure muss man leider wohl von Umnachtung sprechen.)

Politik ist die Kunst des Möglichen. Diesen Satz des „eisernen Kanzlers“ Otto von Bismarck aus dem 19. Jahrhundert bemüht nun auch Angela Merkel, um den „großen Wurf“ zu präsentieren. Die Umweltministerin hätte sich „natürlich mehr gewünscht“, wie sie gern in die Kameras sagt. War aber auch kaum zu erwarten. Vielleicht kommt in den kommenden Verhandlungen bis zur Gesetzesreife noch etwas Besseres heraus.

Unvermeidlich gibt es von vielen Seiten große Widerstände gegen eine Politik, die im umfassenden Sinn nachhaltig ist. Aber immer mehr Menschen, junge und alte, sind bereit für einen Kurswechsel. Tausende Wissenschaftler und Unternehmer, ja sogar 515 globale Finanzinvestoren fordern die Politiker auf, klare Rahmen für einen angemessenen CO2-Preis zu setzen.

Politik ist die Kunst des Möglichen. Ja, es ist viel mehr möglich. Den derzeit Verantwortlichen fehlt dazu offensichtlich der Wille oder der Mut. Oder beides.

Dann ist das eben zu ändern. Je eher desto besser.

Wir von ökofinanz-21 setzen uns ein für einen verantwortlichen Umgang mit Geld. Deshalb sei zum Schluss aus einem YouTube-Video von Greta Thunberg und George Monbiot zitiert: „We need to stop funding things that destroy nature and pay for things that help it.”

Nachtrag: Den beeindruckenden emotionalen Appell von Greta Thunberg bei den Vereinten Nationen am 22.09.2019 in New York finden Sie hier.

Foto: © JKevin McElvaney Greenpeace