Herzlichen Glückwunsch: 25 Jahre urgewald – 25 Jahre beharrlicher Einsatz

Wir gratulieren der Gruppe urgewald zum Jubiläum. Seit 25 Jahren arbeitet diese kleine Nichtregierungsorganisation (NGO) für den Schutz von Natur und Menschenrechten. Vieles haben die Engagierten im Laufe der Zeit aufgedeckt, durch Aktionen und Vernetzungen mit anderen in Gang gebracht.

In den letzten Jahren rückte mehr und mehr die Rolle des Finanzkapitals in den Fokus. Ob es um die Co-Finanzierung von Pipelines auf Kosten der Regenwälder und der indigenen Bevölkerung geht, den zerstörerischen Bergbau der Kohleindustrie, oder Kriegsfinanzierungen weltweit – urgewald macht die heimliche und unheimliche Macht der großen Banken und Finanzkonzerne bekannt. Viele der Aktivitäten führen auch zu Erfolgen. Einer der spektakulärsten war das hartnäckige Einwirken von urgewald auf den norwegischen Staats- und Pensionsfonds, der 2015 erklärte, man werde aus der klimaschädlichen Kohleindustrie aussteigen, also de-investieren.

Agnes Dieckmann und Andrea Soth von urgewald haben auf unserer ö21-Herbsttagung eindrucksvoll davon berichtet, wie sie solche dicken Bretter bohren. Diesem Parlamentsbeschluss waren mehrere Jahre beharrliches Lobbying vorausgegangen. Auch wenn es noch einige Zeit dauert, bis der Beschluss vollständig umgesetzt ist, war und ist diese Ansage der Norweger ein Signal für andere Investoren: Wir dürfen die Vernichtung von Umwelt und Klima nicht länger mit Geld unterstützen.

Wenige Wochen später erklärten Finanzkonzerne wie AXA und Allianz, Pensionskassen in UK, Niederlande, Kalifornien und anderswo, dass sie ihr finanzielles Engagement in fossile Energieträger planmäßig zurückfahren wollen. Im selben Jahr kam mit der Enzyklika des Papstes eine ebenso klare Botschaft. Das Jahr 2015 endete schließlich mit dem Pariser Klima-Abkommen, in dem sich 195 Staaten dazu verpflichten, alles dafür zu tun, um den beschleunigten Klimawandel zu begrenzen.

So wie wir aktuell einen Rückschlag erfahren durch US-Präsident Trump & Co., so erleben auch die rund zwanzig Aktiven von urgewald oftmals, dass sie an der Macht der Mächtigen zunächst scheitern. Umso mehr danken wir dem unbeirrten Einsatz von Heffa Schücking, Barbara Happe, Agnes Dieckmann, Andrea Soth und all den anderen (überwiegend) Frauen und Männern.

Euer Engagement ist Ermutigung für viele, auch für uns. Chapeau, danke – und bitte unbedingt weiter machen!

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