Die Zeichen stehen auf grün! Auch für nachhaltige Finanzen.

It‘s time to act. Now. Immer mehr Menschen wollen kein Weiter-so.

Bei alldem geht es auch um den Umgang mit Geld. Unser Motto zum 15-Jährigen Jubiläum von ökofinanz-21 hieß: Wir sind dran. Finanzströme umlenken. Das gilt weiterhin.

Unterstützung erfahren wir durch den Aktionsplan der EU-Kommission für eine nachhaltige Finanzwirtschaft. Es geht um Transparenz und die Berichterstattung darüber, wie die einzelnen Finanzprodukte und –dienstleistungen zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen. Im Vordergrund stehen dabei die Auswirkungen auf das Erdklima. Wenn am Ende eine gesetzliche, das heißt einklagbare Verpflichtung steht, das Handeln offen zu legen, dann ist das ein starkes Signal. In der Konsequenz bedeutet dies eine Einhegung des ungezügelten Finanzkapitalismus (zunächst nur in Europa) zugunsten der Menschen, der Natur, für eine lebenswerte Zukunft.

Derzeit mag man nicht recht daran glauben. Internationale Vereinbarungen sind leider zu oft nur folgenlos geblieben. Das Pariser Klimaabkommen formuliert Ziele. Erreichbare Ziele! Wenn diese jedoch nicht ernsthaft angegangen werden, laufen wir eher früher als später in eine düstere Zukunft. Hunderttausende junger Menschen spüren, dass ihre Zukunftschancen verspielt werden. Sie werden zu Recht ungeduldig und laut.

Eigentlich wissen wir, was getan werden muss und was getan werden kann. Dazu braucht es nicht zuerst neue Ideen und Technologien. Es braucht zuerst den ernsthaften Willen zu handeln. Jetzt. Kurz und klar: Act now!

Ein gewaltiger Hebel für eine enkeltaugliche Entwicklung ist Geld. Mit gigantischen Finanzströmen wird nach wie vor viel Unheil angerichtet. Das ist bekannt. Weniger bekannt ist, dass sich in den letzten 2 bis 3 Jahren immer mehr Verantwortliche in der Finanzwelt mit Themen der Nachhaltigkeit befassen und umsteuern wollen. Wie konsequent und glaubwürdig das im Einzelnen ist, prüfen wir und andere.

Beschlüsse von Unternehmen und Versorgungswerken, aus fossilen Brennstoffen auszusteigen, sie nicht mehr zu finanzieren, sondern in emissionsfreie Wirtschaft zu investieren, setzen Markierungen, wo es lang gehen muss. Die Politik muss dafür die Regeln setzen, das erwarten nicht nur die Bürger*innen, sondern auch die Akteure in der Wirtschaft.

Natürlich gibt es sofort den Reflex „Bloß nicht noch mehr Regulierung!“ Immer wieder wird behauptet, der freie Finanzmarkt sei effizient und tue schon das Richtige für Nachhaltigkeit. Angesichts der Krisen, die durch die Finanzmärkte ausgelöst bzw. verschärft wurden, sind Zweifel mehr als angebracht. Die Aktivitäten der Schattenbanken, die Enteignung der Gesellschaften durch Steuervermeidungstricks und Korruption schreien geradezu nach scharfen Regeln und Kontrollen.

Die „Große Transformation“ wird kein Spaziergang. Dagegen stehen die mächtigen Kräfte des Weiter-so. Diese Konflikte muss man kennen und damit umgehen. Die Zeit läuft. Es könnte irgendwann, vielleicht schon sehr bald zu spät sein. Deshalb können wir nicht warten, bis es auch die letzten Zweifler und Verzögerer eingesehen haben.

Die Stimmung für eine Finanzwende wird immer besser. Diesen Schwung gilt es zu nutzen. Wir sind dran. Sind Sie dabei?  Lernen Sie uns kennen. Sprechen Sie mit uns!

© ökofinanz-21, Ingo Scheulen – 29.05.2019

Foto: 15.03 2019 in Dresden. CC BY 4.0 – Ralf Lotys (Sicherlich)