Weiter auf dem Weg zur Marke ö21 – Strategietagung in Hann. Münden

„Wir werden gebraucht. Viel zu tun.“ Unter diesem Motto trafen sich am 29. und 30. September 2016 Mitglieder und Förderer des Beraternetzwerks ökofinanz-21 im Biohotel bei Hannoversch Münden. In einem von Margarete Peters (Düsseldorf) moderierten Workshop wurden Ziele geschärft und Maßnahmen für die nächsten 12 Monate beschlossen. Die Ausrichtung auf nachhaltige Finanzberatung findet mehr und mehr Resonanz. Es wurden auch Schwächen in der Kommunikation und der Qualitätssicherung diskutiert, die künftig in mehreren Teams planmäßig bearbeitet werden. 

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Auf der abschließenden Mitgliederversammlung wurde der Vorstand für die nächsten zwei Jahre gewählt. 1. Vorsitzender ist weiterhin Ingo Scheulen aus Bad Salzuflen. Auch Thomas Grimm aus Geretsried wurde als Stellvertretender Vorsitzender bestätigt. Manfred Jörger aus Berlin wurde als Finanzvorstand ebenfalls das Vertrauen ausgesprochen. Der Vorstand wird verstärkt durch Ernst Rudolf, Vermögensverwalter aus Bodenheim bei Mainz und Rainer Stein, Finanzberater und Genossenschaftsexperte aus Oberelsbach.

Die Finanz- und Bankenkrise von 2008 hat nach dem Beinahekollaps immer mehr Schwächen und Brüche im „System“ offen gelegt. Dazu gehört auch, dass in der Finanzwelt ethisch-ökologische Fragen zu lange als nebensächlich oder unwichtig abgetan wurden. Langsamer als in der so genannten Realwirtschaft ist aber auch hier ein Umdenken in Gang gekommen. Die Globalisierung und der menschengemachte Klimawandel machen ein Umsteuern unausweichlich, wenn man weitere Krisen und Kriege verhindern will. In diesen ersten Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts entscheidet sich, ob bzw. inwieweit der blaue Planet noch ein lebenswerter Ort für die Kinder und Enkel sein wird.

Nachhaltige Beratung muss sich den Herausforderungen stellen. Die bei ökofinanz-21 versammelten Fachleute wollen diesen hohen Ansprüchen gerecht werden, was sich in der Namengebung des Vereins ausdrückt. Die derzeit 35 aktiven Berater*innen sind im Gesamtmarkt derzeit nur eine klitzekleine Minderheit, die Pionierarbeit machen. Geld bewegt, und mit Geld kann etwas bewegt werden – weiter so oder für eine zukunftsfähige Entwicklung. Das bezieht sich sowohl auf den Vermögensaufbau, die Vorsorge fürs Alter und andere Lebensrisiken.

Um einen Impact, eine Wirkung zu erreichen, muss man sich größere Ziele setzen. Dazu gehören
a) eine strukturierte Debatte um ethische, soziale und ökologische Werte,
a) eine professionellere Organisation und
c) die bessere Vernetzung mit anderer Akteuren, die die gleichen Ziele verfolgen.
Dazu wurde ein Aktionsplan mit Verantwortlichkeiten entwickelt. Beraterinnen und Berater sowie Fachleute aus der Finanzwelt sowie NGOs sind zur Mitarbeit eingeladen. „Es gilt, ein großes Rad zu drehen,“ wie Ingo Scheulen erklärt. „Dazu müssen sich die Engagierten zusammentun.“

Die Vorhaben von ökofinanz-21 sind allein durch ehrenamtliche Tätigkeit nicht zu bewältigen. „Wir freuen uns, dass uns inzwischen 7 Unternehmen durch ihre Fördermitgliedschaft in die Lage versetzen, die beschlossenen Schritte umzusetzen,“ betont Thomas Grimm. Wertvolle Anstöße dazu gaben am 2. Tag Janina Goldenstein (Ökorenta Consulting GmbH, Aurich) und Andrew Murphy (Murphy&Spitz Nachhaltige Vermögensberatung, Bonn)

10.10.2016, Ingo Scheulen (1. Vorsitzender)

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